In der Hauptsache geht es hier um Fahrzeuge, die den Höhepunkt ihres Autolebens schon ein wenig überschritten haben. Wenn also der alte Wagen ausgedient hat und eine Neuanschaffung geplant ist, rentiert es sich, darüber nachzudenken, wie man den Verkaufskandidaten so appetitlich wie möglich für den Käufer präsentiert. Auch, wenn es nur ein paar Hunderter sind, die dabei herausspringen, ist der Einsatz dafür gering. Mit ein paar Tricks und Kniffen kann der alte PKW deutlich an Wert gewinnen. Unter Umständen so sehr, dass mit dem Mehrerlös dann eine bessere Ausstattungsvariante oder ein größerer Gebrauchter im Budget sind.
Optische Kleinigkeiten beheben
Fangen wir mit den Dingen an, die scheinbar unwichtig sind, aber trotzdem über den ersten Eindruck entscheiden. Dazu gehören beispielsweise die Gummis an der Pedalerie. Sachkundige Käufer schließen speziell vom Zustand des Kupplungspedals auf das Fahrverhalten des Vorbesitzers. Ist der Gummi abgenutzt, dann könnte man davon ausgehen, dass der Fahrer auch im Stand oft auf dem Pedal geblieben ist. Das Ausrücklager der Kupplung verschleißt dann extrem schnell, die Reparatur kann sehr kostspielig sein. Ein neuer Pedalgummi kostet im Internet unter zehn Euro und ist in zwei Minuten montiert.
Unschön ist auch ein abgegriffenes Lenkrad. Dem kann man durch einen Lenkradbezug abhelfen. Oder aber man tauscht das alte Lenkrad durch ein gebrauchtes aber intaktes Lenkrad, das besonders bei älteren Fahrzeugen zum Spottpreis angeboten wird. Demontage und Montage kann man bei etwas Geschick selbst vornehmen. Große Vorsicht ist beim Ausbau des Airbags geboten. Hier sollte die Batterie einige Minuten abgeklemmt sein, bevor dieser demontiert wird. Die Kosten für ein gebrauchtes aber gutes Lenkrad liegen (je nach Typ und Ausführung) oft nur zwischen 15 und 50 Euro. Lenkradhüllen gibt es schon für unter zehn Euro.
Ebenfalls eine Sache von Minuten ist der Austausch gerissener Schaltsäcke oder -gummis und deren Pendant bei der Handbremse. Auch hier kostet Ersatz – wenn er nicht vom Vertragshändler kommt – kaum mehr als zehn Euro. Gleiches gilt für den Schalthebelknauf, dessen Montage allerdings nicht bei jedem Wagen ohne Probleme möglich ist. Dazu sich am besten vorher im Internet informieren.
Sind die Sitze verschlissen, muss man abwägen: Lohnt sich die Ausgabe für Sitzbezüge und deren zeitaufwändige Anbringung oder verzichtet man lieber darauf. Neue Fußmatten hingegen sind oft für sehr kleines Geld beim Discounter oder im Internet zu erwerben und verleihen dem Innenraum ein gepflegtes und aufgeräumtes Aussehen.
Kommt jetzt noch eine Reinigung des Cockpits hinzu, dann steigern all diese geringen Ausgaben den Verkaufswert des PKWs bereits erheblich und Sie können den Käufer schneller von Ihrem PKW überzeugen.
Technik optimieren
Niemand wird einen Wagen kaufen wollen, dessen Fahrwerk poltert und dessen Lenkung unpräzise ist. Oft ist die Ursache gering und die Probleme sind mit dem Austausch von Spurstangenköpfen und Koppelstangen behoben. Greift man nicht auf die teuren Originalteile zurück, kann man vernünftige Koppelstangen bereits für 20 Euro und Spurstangenköpfe für etwa 30 Euro (Paarpreis) kaufen. Die Montage sollte man als ungeübter Schrauber einer Werkstatt überlassen, die bereit ist, mitgebrachte Teile einzubauen. Der Aufwand ist in beiden Fällen nicht besonders groß.
Bei den allermeisten Typen lassen sich die Koppelstangen in etwa 30 bis 60 Minuten wechseln, die Spurstangenköpfe ebenfalls. Allerdings muss dann die Spur nachgestellt werden. Dasselbe gilt auch für Querlenker, die in befriedigender Qualität ebenfalls günstig von Zweitanbietern verkauft werden.
Auch ein durchgerosteter Auspufftopf ist keine Katastrophe, denn hier gibt es Anbieter, die passgenauen und erstaunlich dauerhaften Ersatz für unter 50 Euro liefern, wenn es sich um ein Modell handelt, das in großen Mengen verkauft wurde. Der Einbau ist zwar in Eigenregie machbar, aber nicht immer ratsam. Speziell bei sehr verrosteten Komponenten ist zum Demontieren oft schweres Gerät vonnöten. Der Vorteil einer Montage in der Werkstatt ist der, dass Sie dem Käufer die Rechnung als Nachweis präsentieren können.
Dies sind nur Beispiele für wertsteigernde Maßnahmen, die mit geringem Einsatz vorgenommen werden können. Im Einzelfall ist genaues Abwägen der Kosten im Vergleich zum möglichen Gewinn notwendig.