Was ist ein Austauschmotor?
Ein Austauschmotor (ATM oder AT-Motor) ist eine gängige Bezeichnung im Kraftfahrzeughandel für einen instandgesetzten Motor. Dieser ersetzt den baugleichen Originalmotor eines Fahrzeugs. In Deutschland existieren 2 wichtige Normen im Hinblick auf den Tauschmotor. Gemäß dem RAL Gütezeichen Motoreninstandsetzung und der VDI Richtlinie 4084 müssen die Motoren nach strengen Qualitätsmaßstäben instandgesetzt werden.
Beieinem ATM werden die Verschleißteile generell ausgetauscht. Ein Motor, der nicht aufgearbeitet wurde, ist kein Austauschmotor, sondern ein Gebrauchtmotor. Der Begriff Austauschmotor bezeichnet allerdings nicht ein neues Aggregat, sondern einen gebrauchten und generalüberholten Motor. Der defekte Fahrzeugmotors wird zum Beispiel durch das Honen und Aufbohren der Zylinder, durch das Überholen des Zylinderkopfes und durch eine Erneuerung der Lager, instandgesetzt. In der Regel stellt ein ATM eine Wertminderung des Fahrzeugs dar, deshalb wird dessen Einbaudatum in den meisten Fällen auch im Serviceheft eingetragen.
Wie findet man heraus, ob ein Fahrzeug einen ATM besitzt?
Bei einem Motorschaden muss zum Glück nicht gleich das Fahrzeug entsorgt werden. Kann der Originalmotor eines Fahrzeugs nicht mehr repariert werden, dann bietet sich eine Instandsetzung an. Im Gegensatz zu einem neuen Motor ist ein ATM deutlich preiswerter. Die Kosten von einem neuen Fahrzeugmotor übersteigen in der Regel den Fahrzeugwert. Einen passenden Austauschmotor bekommen Fahrzeughalter unter anderem in Werkstätten, auf Schrottplätzen und über das Internet.
Wird der originale Fahrzeugmotor instandgesetzt, so muss der Austauschmotor nicht explizit im Fahrzeugschein eingetragen werden. Dies ist nur erforderlich, falls sich der neue Motor vom alten unterscheidet. Somit muss das Fahrzeug sehr genau unter die Lupe genommen werden, um herauszufinden, ob ein Austauschmotor verbaut wurde oder nicht. Menschen, die sich mit Fahrzeugen sehr gut auskennen, können einen Austausch anhand von Schrauben und Muttern bemerken.
Der einfachste Weg, um herauszufinden, ob das Fahrzeug einen Original- oder Austauschmotors besitzt, ist die Motorennummer. Diese befindet sich zum einen auf dem Motorblock und zum anderen in den Fahrzeugpapieren. Diese Nummer schreibt man sich auf und teilt diese dem Fahrzeughersteller mit. Dieser kann die beiden Nummer problemlos miteinander abgleichen. Unterscheiden sich die Nummern, so handelt es sich um einen Austauschmotor.
Wie wird ein Auto mit einem Austauschmotor am besten verkauft?
Möchte man ein Fahrzeug mit einem Austauschmotor verkaufen, dann sollte man diesen auf keinen Fall verschweigen. Im Regelfall steigert ein ATM den Wert eines Fahrzeugs und deshalb ist das Vorhandensein sowohl für den Verkäufer als auch für den Käufer von Vorteil. Aus diesem Grund sollte der AT-Motor explizit angegeben werden. Auf diese Art kann der Verkäufer auch einen höheren Verkaufspreis begründen.
Private Autoverkäufer können zwar ihre vorhandene Gewährleistungshaftung ausdrücklich im Kaufvertrag ausschließen, im Hinblick auf den verschwiegenen ATM nützt dies aber recht wenig. Der Käufer kann den Kaufvertrag aufgrund des verschwiegenen Einbaus anfechten und unter Umständen auch rückabwickeln lassen. Genaue Details zum Austauschmotor bzw. zu den Instandsetzungsarbeiten müssen nur gewerbliche Verkäufer angeben. Private Verkäufer müssen dem Käufer nur mitteilen, dass am Fahrzeugmotor Änderungen durchgeführt wurden.